Donnerstag, 29. Mai 2014

Boko Haram und Al Shabaab – Terrorgruppen in Nigeria und Somalia

Boko Haram und Al Shabaab - Terrorgruppen in Nigeria und Somalia


Zwei Länder des afrikanischen Kontinents stehen in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder im Fokus der Medien: Nigeria und Somalia. Beide fallen wohl unter den in Begriff "krisengeschüttelt". Und ja, da ist leider sehr viel dran.
Wer die Medien verfolgt hat, dem ist sicher die Terroristengruppe Boko Haram aufgefallen, die zuletzt in Nigeria Hunderte Mädchen entführt und unzählige Anschläge durchgeführt hat. Erst im Mai dieses Jahres wurde sie offiziell als Terrorgruppe eingestuft, obwohl sie bereits seit über 40 Jahren aktiv ist. Vorher galt sie als militante Sekte oder Bewegung, die sich an den sunnitisch-salafistischen Islam anlehnt. Ihr Gründer Muhammad Yusuf war Anhänger der wahabitisch-salafistischen Bewegung Izala, die Veränderungen und "falsche" Praktiken in islamischen Gesellschaften ablehnte. 2002 wurde die Gruppe militanter, 2009 wird Yusuf in Polizeigewahrsam getötet. Abubakar Shekau wird sein Nachfolger. Mehr Infos hier1 und hier2 und hier.3

Was bedeutet Boko Haram?

Der Name wird in vielen Medien oft als "westliche Bildung ist eine Sünde" übersetzt, was den Kern der Sache aber nicht ganz trifft. Haram kommt aus dem Arabischen und bedeutet im Islam Verbotenes (Gegensatz ist halal). Aber boko ist eher ein Konzept, das sich im Laufe der Kolonialisierung des Landes und den dort entstandenen Strukturen um Elitenbildung, Marginalisierung der Landbevölkerung und Korruption entgegenstellte. In diesem langen Artikel setzt sich ein Reporter mit der Etymologie des Wortes auseinander, seine Quelle ist Hausa-Experte Paul Newman (Anmerkung: mein alter Hausalehrer :) ). LINK zum Artikel4
Sein Fazit lautet, dass die Übersetzung "westliche Bildung" heutzutage zwar passt, ursprünglich aber das erzwungene Überstülpen von ausländischen Systemen auf die eigenen (Bildungs-)Strukturen bedeutete. Kurz gesagt, Boko Haram rebellierte ursprünglich nicht gegen alles "Westliche", sondern vielmehr gegen eine Fremdherrschaft und die gebliebenen Strukturen daraus. Aktuell herrscht aber ein Hass auf westliche/staatliche Bildung (Urknall, Gleichberechtigung, Religionsfreiheit...) und Strukturen im Land vor. Vor allem der säkulare Staat Nigeria gehört laut der Terrorgruppe der Vergangenheit an.

Boko Haram als Terrorgruppe

Was will Boko Haram eigentlich? Nigeria steht seit Jahren kurz vor dem internen Kollaps, dem Zerfall der staatlichen Strukturen. Christliche und islamische Milizengruppen verüben Terroranschläge, beanspruchen das bevölkerungsreichste Land des Kontinents für die eigene Ausrichtung des Glaubens, der Macht, der Ethnien, der politischen Überzeugung.
Im Norden des Landes leben überwiegend Muslime, aufgrund der historischen Gegebenheiten. Viele radikale muslimische Bewegungen verlangten in den letzten Jahrzehnten eine strengere Auslegung des Islam, die Einführung der Scharia, der islamischen Gesetzgebung. Seit 1999 gilt in 12 Bundesstaaten im Norden bereits die Scharia als Rechtssystem. Im "westlichen" Einfluss sehen viele den Grund für Korruption, Armut und Gewalt.
Für Boko Haram sind aber alle schuldig und werden ohne Ausnahmen hingerichtet: fehlgeleitete Muslime, Christen, korrupter überflüssiger Staat, Bildungseinrichtungen, die nicht in die eigene Weltanschauung passen, usw. Bisher hat die Gründung eines eigenen Staates im Norden Nigerias nicht funktioniert, denn die nigerianischen Streitkräfte schlugen und schlagen heftig zurück, zum Teil mit Menschenrechtsverletzungen gegen die Gruppenmitglieder und vermeintliche Terroristen.
Nicht alle Muslime im Norden sind von den brutalen Methoden der Gruppe überzeugt. Oft werden sie selbst zu Opfern der Gewalt.
Muhammad Yusuf (Boko Haram Gründer) wollte den Ursprungsstatus Nigerias zurückhaben, ohne Kolonialstrukturen, mit islamischem Recht und Ordnung nach seiner Weltanschauung. Nach seinem Tod radikalisierte sich die Gruppe zusehend, bis zum heutigen Zeitpunkt. Die Entführung der 200-300 Schülerinnen (es ist übrigens nicht die erste Schülerinnenentführung) mit angedrohter Zwangsverheiratung oder Austausch gegen Gefangene, bildet einen weiteren, traurigen Höhepunkt der bisherigen Terroraktionen.
Die Finanzierung und Bewaffnung der Organisation liegt im Dunklen, eventuell gibt es Verbindungen zu Al-Qaida Gruppen und Kräften in Saudi-Arabien. Mittlerweile zeigen sich auch Aktivitäten in benachbarten Staaten wie Niger oder Kamerun. Ein Ende oder eine Lösung ist nicht in Sicht.5 6 7


Al-Shabaab in Somalia

Somalia ist noch ein zerfallener Staat. Trotz der Bildung der ersten gewählten Regierung seit 1967 in 2012 und der ersten stabilen Regierungsbildung seit 20 Jahren, ist der Staat immer noch von Gewalt geprägt. Die Regierung kontrolliert - wenn überhaupt - nur die Region um die Hauptstadt Mogadischu herum. Die offiziell nicht anerkannten nordöstlichen Abspaltungen Somaliland und Puntland sind weitgehend von der Öffentlichkeit abgeschnitten. Al-Shabaab konzentriert sich aber auf den Süden des Landes.
Die Gruppe entstand als Miliz gegen äthiopische Invasionen, vermutlich bereits während des Staatszerfalls um 1991. Andere sehen in 2006 die eigentliche Bildung der Gruppierung. Übersetzt bedeutet der Name in etwa "Die Jugend".
In den 2000ern versuchen Äthiopien und Kenia mit somalischen Clanführern und Politikern eine Übergangsregierung für Somalia zu bilden. Doch 2006 eskaliert die Gewalt mehrerer militärischer Gruppen. Eine Union aus islamistischen Milizen übernimmt die Kontrolle Mogadischus, auch bekannt unter der "Union Islamischer Gerichte" (Al-Shabaab soll davon der militärische Teil gewesen sein). Ein Jahr später sind sie mit Hilfe der Streitkräfte Äthiopiens verdrängt, jedoch nur für kurze Zeit.
Es wird ein Auf und Ab zwischen Gewalt und Gegengewalt, bis Al-Shabaab-Milizen, inzwischen von der Union abgespalten, nach und nach Städte und Regionen, hauptsächlich im Süden des Landes, unter ihre Kontrolle bekommen.8
Da im zerfallenen Staat kaum Strukturen für Infrastruktur, Versorgung, Bildung oder Medien existieren, beginnt Al-Shabaab im unkontrollierten Süden mit der "Aufbauarbeit". Die Gruppierung schafft stabilere politische Strukturen mit den Clans vor Ort und übernimmt Radio- und Fernsehanstalten. Sie kontrolliert auch Häfen, nimmt so Zollgelder ein und bildet in eigenen Trainingscamps aus. Jedoch erhalten sie auch hier nicht überall die volle Unterstützung. Interne Machtkämpfe schwächen die eigenen Strukturen.9

 

Was will Al-Shabaab?

Zunächst ging es um einen Guerillakrieg gegen den Einfluss Äthiopiens und dessen regelmäßige Invasionen, um die Kontrolle über Teile des Landes zu behalten. (Äthiopien versucht regelmäßig Terroristen im angrenzenden Somalia zu bekämpfen und zu vernichten, nicht immer mit dem Rückhalt der anderen Staaten um Äthiopien herum). Später richteten sich die Aktionen zusätzlich dazu gegen die Übergangsregierung und die Missionen der Afrikanischen Union. Mittlerweile sind sie auch mit Al-Qaida im engen Kontakt und Austausch, sehen sich als wichtigen Teil im Kampf gegen westliche Ziele, gegen die USA und ihre Verbündeten. Es gab bereits Selbstmordattentate und Anschläge außerhalb Somalias, wie zum Beispiel in den benachbarten Ländern Kenia und Uganda. Die Gruppe konzentriert sich nicht nur auf die Machtergreifung der Hauptstadt, einige Teile wollen also auch im Kampf gegen den Westen mitmachen. Wer genau das Sagen hat, ist kaum auszumachen.
Die Finanzierung kommt von eigenen Zolleinnahmen und Ausbeutung, Al-Qaida Gönnern und der Somalischen Diaspora. Genaue Angaben sind aber kaum zu finden. Human Rights Watch kritisiert die brutale Gewalt der Terrorgruppe, aber auch die Gewalt des somalischen Militärs und den Truppen der Afrikanischen Union.10
Al-Shabaab ist keine zentralistische Gruppierung, es gibt viele Untergruppen, deshalb haben einige Politikforscher eigentlich einen Zerfall in kleinere Splitterparteien vorhergesagt. Trotzdem hält sie sich hartnäckig im Süden des Landes fest. Erst vor einigen Tagen hat die Gruppe in Mogadischu mit einem Anschlag auf das Parlament für Schrecken und Terror gesorgt. Der Innenminister ist bereits zurückgetreten.


Fazit

Mittlerweile berichten einige Nachrichtenportale von gemeinsamen Ausbildungen und einem regen Austausch zwischen Boko Haram und Al-Shabaab. Da die Infos aus dem militärischen Bereich der USA stammen, weiß ich noch nicht, wie ich sie einordnen soll. Beide Gruppen haben ähnlich angefangen und besitzen ähnliche Motive, obwohl Boko Haram sich wohl erst später stark militarisierte. Aber eine Vernetzung der radikalen islamistischen Gruppen in einigen afrikanischen Ländern ist nicht auszuschließen, so lange es nicht um direkte Konkurrenten um die Macht im eigenen Land geht.11

Die Ursachen der Konflikte reichen natürlich weiter, als ich sie hier ausführen kann. Sowohl Boko Haram, als auch Al-Shabaab suchen die Nähe zu Al-Qaida oder zumindest zu den damit verbundenen Gruppen. Sie erhoffen sich Prestige, finanzielle Unterstützung und noch mehr Waffen.
Die Ausrichtung des Islam spielt eine Rolle, aber noch mehr geht es um die Instrumentalisierung der Religion. Radikale Gruppen sind, wie so oft in zerrütteten Ländern, oftmals eine große Stütze für die Versorgung, Infrastruktur und Zusammenhalt der Bevölkerung. Dass es dort einen großen Nährboden für terroristischen Nachwuchs gibt, ist einer der hässlichen Nebeneffekte.
Wichtig ist außerdem, dass sich unterschiedliche Strömungen des Islam in Nigeria und in Somalia finden lassen. Viele Muslime sind nicht von der Religion der Terroristen überzeugt, einige haben grundsätzlich andere Glaubensauffassungen. So stellt der Sufismus eigentlich die Mehrheit in Somalia. Sufis werden oft als "Mystiker" des Islam dargestellt. Im Prinzip geht es um eine innige Beziehung zu Gott, als eine Erfahrung der reinen Liebe. Viele berühmte Dichter kommen zum Beispiel aus dem persischen Sufismus. Die wahabitischen Al-Shabaab vertreten eine Strömung des radikalen Islam, der keine Mystik duldet, keine Erneuerungen. Deshalb wurden die Zerstörung sufischer Gräber und Moscheen seitens der Terroristen in Somalia auch heftig kritisiert.12

Es geht um Macht, um Machterhaltung und territoriale Ansprüche. Terroristen wehen auch gerne mal mit dem Wind, denn da, wo das Geld herkommt, gibt es vielleicht noch mehr. Momentan sind in Nigeria mal wieder Entführungen angesagt, in Somalia machen sich Selbstmordattentate gut.
Wichtig wäre es wohl bei beiden Gruppen, die Versorgungen mit Waffen und Geld irgendwie zu kappen, ohne dass die Bevölkerung darunter leidet. Denn die Terroristen sind ja nicht irgendwo im Busch, sondern mitten drin, gut vernetzt und kontrollieren und terrorisieren alle, die sich ihnen in den Weg stellen oder nicht ins Weltbild passen. Lösungen ohne Waffengewalt? Wer sie hat, bekommt von mir einen Friedenspopelpreis!! :/ Stay strong Nigeria, stay strong Somalia!


Literatur
1http://www.sharia-in-africa.net/pages/staff/amara.php>
2http://www.tagesschau.de/ausland/bokoharam116.html
3http://www.cci.uct.ac.za/usr/cci/publications/aria/download_issues/2012/Andrea%20Brigaglia.pdf
4http://www.csmonitor.com/World/Security-Watch/Backchannels/2014/0506/Boko-Haram-doesn-t-really-mean-Western-education-is-a-sin
5http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/islamisten-von-boko-haram-jahre-des-terrors-12933466.html
6http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/boko-haram-terror-geld
7http://www.crisisgroup.org/~/media/Files/africa/west-africa/nigeria/216-curbing-violence-in-nigeria-ii-the-boko-haram-insurgency.pdf
8http://www.bbc.com/news/world-africa-14094632
9http://csis.org/files/publication/110715_Wise_AlShabaab_AQAM%20Futures%20Case%20Study_WEB.pdf
10http://www.hrw.org/world-report/2014/country-chapters/somalia
11http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-18592789
12http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/8077725.stm

Donnerstag, 15. Mai 2014

Recht auf Abtreibung – Recht am eigenen Körper


Recht auf Abtreibung - Recht am eigenen Körper


Abtreibung ist ein heiß diskutiertes Thema und es ist sehr emotional. Wer hat das Recht am ungeborenen Leben, wann beginnt das Leben und wer darf über welches Leben entscheiden?
In Deutschland gibt es eigentlich klare Regeln.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist im Prinzip rechtswidrig und steht im Strafgesetzbuch. Er bleibt aber straffrei, wenn erstens die Beratungsregelung greift und/oder zweitens eine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt. (Siehe § 218 a Abs.1, § 219 Strafgesetzbuch -StGB-1 )


1. Beratungsregelung

  • Mindestens drei Tage vor dem Eingriff muss eine Frau, die abtreiben möchte, bei einer staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle (ja, so heißt es) ein Beratungsgespräch durchgeführt haben. Staatlich anerkannt sind unter anderem: pro familia, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz oder Diakonische Werke, aber auch einige Ärzte in Gesundheitsämtern.
  • Die Abtreibung wird bis zu 12 Wochen nach Empfängnis von einem Arzt durchgeführt, der nicht bei der vorherigen Beratung dabei war.
  • Die Kosten trägt die Frau, die den Abbruch vornehmen lässt, es sei denn sie befindet sich in einer finanziellen Notlage.

2. Medizinische oder kriminologische Indikation

  • Erfolgte die Schwangerschaft durch eine Straftat, also einem Sexualdelikt, ist die Abtreibung nicht strafbar und ebenfalls innerhalb von 12 Wochen durchführbar.
  • Bei akuter Lebensgefahr der Schwangeren oder schwer wiegenden Beeinträchtigungen des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes, ist ein Abbruch möglich. Je nach Schwere der Lage auch nach der 12. Schwangerschaftswoche. Die Frau muss mindestens drei Tage vor dem Eingriff ebenfalls an einem Beratungsgespräch teilgenommen haben.
  • Die Kosten übernimmt die Krankenkasse der Schwangeren, wenn sie versichert ist.

Ein Schwangerschaftsabbruch kostet 200 bis 575 Euro. Neben der medikamentösen Methode gibt es den chirugischen Eingriff, der meist ungefähr zehn Minuten dauert. Aber Vor- und Nachbereitung brauchen mindestens zwei Stunden und eine andere Person sollte die Frau am selben Tag noch begleiten und eventuell unterstützen. Bis zu vier Tage nach dem Eingriff sollte die Frau sich schonen und auf sich acht geben.4
Mal eben so ein Kind abtreiben - das gibt es in Deutschland nicht, es sei denn, die Frau und der Arzt möchten sich strafbar machen. Das Recht auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit ist in unserem Grundgesetz verankert. Für einen Embryo bis zur 12. Woche gilt dies in Deutschland rein gesetzlich gesehen nicht. (In der 12. Woche funktionieren beim Embryo bereits die wichtigsten Organe, ein Herzton ist auch hörbar. Er ist bereits um die fünf Zentimeter groß.)
2013 wurden in Deutschland 102.800 Schwangerschaften abgebrochen, davon waren 3703 aufgrund von medizinischer Indikation, 20 wegen kriminologischer und 99.079 mit Hilfe der Beratungsregelung straffrei. 2012 waren es 106.815, 2006 108.867 Abbrüche.5

Weltweite Regelungen

In Frankreich ist seit diesem Jahr (2014) eine Abtreibung bis zur zwölften Woche ohne ,,soziale Notlage" erlaubt. Die staatliche Krankenkasse übernimmt (seit 2013) die Kosten für den Eingriff, ohne vorher eine Notlage prüfen zu müssen. Faktisch seien die Schwangerschaftsabbrüche aber bereits vor der Streichung der ,,Notlagenpassage" ohne Überprüfung von Notlagen durchgeführt worden. Abtreibung ist in dieser Form in Frankreich also legal. 6
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Frankreich liegt bei 220.000 pro Jahr. Fast die Hälfte aller Frauen verwendet die Pille Mifegyne, nutzt also die medikamentöse Abtreibung. Die Änderungen wurden heftig kritisiert, viele Abtreibungsgegner gingen auf die Straßen und sprachen von einer Banalisierung der Abtreibung.

Spanien handhabte Schwangerschaftsabbrüche bisher so, ähnlich wie in anderen europäischen Staaten, dass Frauen bis zur 14. Woche straffrei abtreiben dürfen. Aber ein neues Gesetz ist (immer noch) auf dem Weg, dass Abtreibungen nur noch nach einer Vergewaltigung oder bei Lebensgefahr der Mutter stattfinden dürfen.7 Ein Arzt könnte bei einer dann illegalen Abtreibung bis zu drei Jahre ins Gefängnis gehen.
Im katholischen Land gingen viele Spanierinnen auf die Straße, um für das Recht auf Abtreibung zu demonstrieren. Bisher ist das Gesetz noch nicht rechtskräftig, aber bisher gibt es auch keine Anzeichen für eine Änderung.

In Brasilien ging vor einiger Zeit die Geschichte eines vergewaltigten neunjährigen Mädchens umher, die laut der Gesetzeslage im Land keine Abtreibung hätte vornehmen dürfen, es aber dann doch tat. Abtreibungen sind immer noch verboten. Doch im August 2013 wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das eine medizinische und psychologische Hilfe staatlicher Einrichtungen für vergewaltigte Frauen vorsieht. Diese Ärzte können den Hilfe suchenden Frauen die Pille danach verabreichen. Auch bei Lebensgefahr der Mutter oder wenn das Kind lebensunfähig ist und die 20. Schwangerschaftswoche nicht überschritten wurde, ist ein Abbruch jetzt möglich. 8
In Brasilien gibt es eine hohe Dunkelziffer illegaler Abtreibungen. Viele Frauen sterben dabei oder kommen wegen unsachgemäßer Abbrüche ins Krankenhaus. Ich empfehle das Interview mit dem Gynäkologen und Geburtshelfer Jefferson Drezett, der sich für straffreie Abtreibungen in Brasilien einsetzt.9
Drezett erklärt unter anderem, dass Frauen mit genügend finanziellen Mitteln in Abtreibungskliniken, die sachgemäß und hygienisch vorgehen, abtreiben können. Aber die meisten Frauen, die ungewollt schwanger sind, müssen auf riskantere Methoden und unsachgemäße Behandlungen zurückgreifen.

Die Weltgesundheitsorganisation erklärte in einer Studie in einem Zeitraum von 1995 bis 2008, dass überall dort, wo Abtreibungen illegal sind, diese sehr unsicher seien und eine hohe Sterblichkeitsrate vorliege. In Ländern, in denen Abtreibungen legalisiert wurden, seien die Todesfälle rapide zurück gegangen, wie zum Beispiel in Südafrika oder sogar in Nepal. 10 11


Recht am eigenen Körper?

In vielen Ländern, in denen Abtreibungen illegal sind, werden die Frauen mit dem ,,Problem" oft alleine gelassen. Kinderkriegen und sie erziehen sei eben Frauensache, also auch die Beseitigung des unerwünschten Kindes. Dass aber bei Abtreibungen nur Frauen kriminalisiert werden, finde ich ziemlich krass. Zu einem Kind gehören ja mindestens zwei Personen.
Es gibt einige Artikel, die sich auch mit den Folgen einer Abtreibung für Väter beschäftigt. Bei einer gemeinsamen Entscheidung sollte auch der Vater mit zu Beratungen gehen und Unklarheiten beseitigen. Zwar macht der Vater die Abtreibung nicht körperlich mit, seelisch ist das jedoch nicht ausgeschlossen. Weiterführendes Interview hier. 12
Weiterhin gibt es zumindest in Deutschland nicht das Recht darauf, als Vater eine Abtreibung zu verlangen oder einen Schwangerschaftsabbruch zu verhindern.
Das finde ich richtig. Ich finde auch den Spruch richtig ,,mein Körper gehört mir."
Ja, Väterrechte sollten weiter gestärkt werden. Aber beim Thema Schwangerschaft und Abtreibung gilt zuallererst das Recht am eigenen Körper, das sich Frauen über die letzten Jahrhunderte erkämpfen mussten. Obwohl es eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Mit diesem Körper bestreiten wir unser Leben. Niemand hat das Recht in meinen Körper ohne meine Einwilligung einzugreifen.

Über den Beginn des Lebens kann man gerne streiten. Auch darüber, dass Abtreibungen schwer behinderter Kinder selbst nach der 12. Woche möglich sind. Da gibt es leider sehr viele schwammige Definitionen und Grenzfälle. Eine Abtreibung ist sicher kein Spaß und keiner sollte ein neues Leben leichtfertig beenden.
Aber wer Abtreibungen kriminalisiert, wird damit illegale Abbruchwege fördern. Und die sind in den entsprechenden Ländern entweder nur für finanziell gut situierte Menschen möglich oder unsachgemäß und gefährlich. Abtreibungen finden in vielen europäischen Ländern ohne größere Komplikationen statt, zumindest meist ohne körperliche Probleme danach.

Verhütung, aber ja!

Richtig ist, dass es am besten gar nicht erst zu einer ungewollten Schwangerschaft kommen sollte. Aufklärung und Verbreitung von Verhütungsmethoden sind leider immer noch nicht überall wirklich angekommen und bleiben oft weiter ein Tabuthema. Aber in den meisten Fällen laufen schwangere Frauen auch nicht alle vier Wochen in eine Abtreibungsklinik, weil sie oder er oder beide mal wieder das Kondom vergessen haben. Es ist meist ein wohlüberlegter Schritt, der einiges an Vor- und Nachbereitung braucht. Sicherlich gibt es da auch skrupellosere Frauen, aber ehrlich gesagt, geht eine Abtreibung nur diese Frauen (und im Idealfall die dazu gehörenden Männer) etwas an.
Was wäre denn die Alternative? Frauen neun Monate in Krankenhäuser einsperren und sie zur Geburt und zur Erziehung der nächsten 18 Jahre zwingen? Oder sie zur Adoption nötigen und das Kind in eine noch unsicherere Zukunft entlassen?

Eine Frau hat, wie ein Mann auch, das Recht über ihren Körper frei zu verfügen. Das ist unser angeborenes Recht. Wir haben ausreichende Gesetze, die einen Schwangerschaftsabbruch berechtigen. Niemand wird durch Zwang zu einer guten Mutter oder zu einem guten Vater. Die Abtreibung muss dann jede Frau und jeder Mann mit dem eigenen Gewissen vereinbaren und damit leben. Niemand anderen geht das dann noch etwas an. Deshalb sollte die Entscheidung auch niemals leichtfertig getroffen werden.
Es sterben weltweit zu viele Frauen an den Folgen unsachgemäßer Abtreibungen. Frauen zu stigmatisieren hilft da niemandem. Wir sollten mehr darüber reden, Abtreibung nicht tabuisieren und uns für kinderfreundlichere Lebensbedingungen einsetzen.


Linkliste

1http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=98262.html
2http://www.gofeminin.de/schwangerschaft/abtreibung-d10497.html
3http://www.profamilia.de/erwachsene/ungewollt-schwanger/schwangerschaftsabbruch/kosten.html
4http://www.familienplanung.de/beratung/schwangerschaftsabbruch/der-operative-abbruch/
5https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Tabellen/RechtlicheBegruendung.html
6http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57302/Frankreich-Abtreibung-nicht-nur-bei-Notlagen
7http://www.dw.de/spanien-proteste-gegen-abtreibungsgesetz/av-17588325
8http://www.npla.de/de/poonal/4378--neues-gesetz-in-kraft-abtreibung-nach-vergewaltigung-moeglich
9http://www.npla.de/de/poonal/4496-abtreibungsverbot-ist-ein-todesurteil-fuer-frauen
10http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/75174/1/WHO_RHR_12.02_eng.pdf
11http://www.guttmacher.org/pubs/fb_IAW.html
12http://www.familienplanung.de/beratung/maenner-im-konflikt/interview-maennerthemen/

Donnerstag, 1. Mai 2014

Gutes Plastik - Böses Plastik?


Gutes Plastik - Böses Plastik


Heute gibt es ein paar Gedanken und Informationen zum Thema Plastik. Hauptsächlich gebe ich nur einen kleinen Überblick. Wer sich mehr für Zusammensetzung oder Umweltschutz interessiert, findet die Infos in den Links :).

Plastik im Meer

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass in jedem Quadratkilometer Meer über 18.400 Plastikteile zu finden sind. Eine Untersuchung der Algalita Marine Research Foundation vor über zehn Jahren ergab, dass es stellenweise bis zu sechsmal mehr winzige Plastikteilchen als Plankton im Norden des Pazifischen Ozeans gibt. Das ist auch nicht unbedingt besser geworden.1 2
Plastik kommt in der Natur nicht vor und kann von ihr auch nicht wirklich verwertet werden, deshalb ist es besonders bedenklich, dass unsere Meere damit überflutet werden.

Plastikflaschen, Plastiktüten, Plastikbehälter. In den letzten 100 Jahren hat sich die Herstellung des Plastiks rasant entwickelt. Bakelit aus Kunstharz war bis in die 60er beliebt, es folgte der Siegeszug von Kunststoffen aus Erdöl, Erdgas und Kohle.3
Das Tolle an Plastik ist auch das Problem mit Plastik: Die Zusammensetzung ist so gut, dass Plastik biegsam, reißfest und oder wasserdicht sein kann. Aber die Halbwertszeit liegt bei 100 bis 500 Jahren, einige schätzen sie sogar auf bis zu 1000 Jahre.

Plastik ist nicht gleich Plastik

Jeder Hersteller hat sein eigenes Rezept für Plastik, die Zusammensetzung ist komplex und so ist auch das Recycling zwar machbar, aber je nach Hersteller sehr unterschiedlich realisierbar. Oft wird das Ganz auch eher Downcycling genannt, da die Qualität nach dem Recycling bisher oft noch abnimmt.
Die deutsche Umwelthilfe hat zum Beispiel Plastiktüten miteinander verglichen. 4

Viele Einwegtüten sind aus Polyethylen (PE), das aus einem Prozess ausgehend von Rohöl hergestellt wird. Im Prinzip lässt sich PE recyceln, doch viele Tüten enthalten zusätzlich so genannte Additive wie Weichmacher oder Farbstoffe, um zum Beispiel Farben, Form und Konsistenz zu beeinflussen. Der Einsatz einiger Stoffe, wie zum Beispiel das wie ein Hormon wirkende Bisphenol A (BPA), ist in einigen Ländern, darunter Frankreich, beispielsweise in Plastikverpackungen bereits verboten. In Deutschland gibt es bislang noch keine Gesetze für schädliche Additive in Plastikobjekten oder Kennzeichnungspflicht, außer für Babyflaschen.5

Damit PE-Tüten wieder recycelt werden können, müssen sie also auch nach ihren Additiven sortiert und entsprechend bearbeitet werden und das kostet Energie, Zeit und Geld.6
Und wenn eine gut recycelbare Plastiktüte aus PE einfach ins Meer, einen Fluss oder irgendwo im Wald entsorgt wird, schadet sie der Umwelt noch über Jahrzehnte hinweg.
Mehr zu PE-Zusammensetzung hier.7
Selbst wenn das Recycling gelänge und man die schwimmenden Plastikteile im Meer fischen und entsorgen könnte, bliebe das große Problem des Mikroplastiks.
Die sogenannten Pellets sind unter fünf Millimeter groß und sind sozusagen die letzten Reste des Plastiks, wenn die Umwelt sich daran ausgiebig abgerieben hat. Umgekehrt können Industrie-Pellets, die extra zur Weiterverarbeitung entwickelt worden sind, durch Schlamperei und Unfälle ebenfalls ins Meer gelangen. Dadurch verschwindet das Plastik nicht, man kann Mikroplastik mittlerweile an jedem Strand finden, wenn man genauer hinsieht.
Die kleinen Pellets nehmen zum Beispiel sehr gut die POPs auf (persistent organic pollutants), schwer abbaubare organische Schadstoffe.8
Da die Pellets so klein sind, werden sie von vielen Meeresbewohnern und Vögeln gefressen und so geraten die Schadstoffe in unsere Nahrungskette hinein, zusätzlich dazu, dass die Tiere dadurch qualvoll verenden. Des Weiteren nehmen kleinste Plastikteilchen Erreger und Kleinstlebewesen mit auf die Reise, welche so an völlig neue Orte gelangen können und die dortige Flora und Fauna bedrohen.
Mittlerweile gibt es sogar Mülllinseln, wie beispielsweise im Pazifik durch den Transport des Mülls über Strömungen und Wirbel im Meer.9

Der Müll konzentriert sich allerdings nicht auf einzelne Regionen, er ist in allen Meeren zu finden. Es gibt Stimmen, welche die geschätzte Dichte des Vorkommens von Plastikteilen in bestimmten Regionen, wie Müllinseln, für übertrieben halten, trotzdem aber für einen weltweiten Rückgang der Plastikverschmutzung plädieren.10

Ist Plastik wirklich effektiv recycelbar?

Deutschland ist gar nicht mal so schlecht beim Recyceln. 83 bis 90 Prozent des Glases werden zum Beispiel wieder verwertbar gemacht, Kartons bestehen mittlerweile aus bis zu 90 Prozent Recyclingfasern.11
Aber beim Kunststoff sieht es weiterhin schwierig aus: 2011 wurden nur 42 Prozent der Kunststoffabfälle werkstofflich recycelt, das heißt der Stoff wurde in den Kreislauf der Produktion wieder eingegliedert und direkt weiterverarbeitet.
56 Prozent verbrannten in Müllverbrennungsanlagen oder industriellen Öfen.12
Nun kann aus einigen Müllverbrennungen Energie gewonnen werden, je nach Anlage, energetisches Recyceln also. Das ist an sich nicht verkehrt. Umweltschützer kritisieren dabei jedoch, dass Plastik in Müllverbrennungsanlagen eine Rohstoffverschwendung sei.13
Das Recyclingportal erläutert, dass unter anderem durch eine größer werdende Zahl an Müllverbrennungsanlagen die Kosten für Verbrennungen sinken und dadurch das Aussortieren und die entsprechende Wiederaufbereitung von Plastikmüll immer weniger rentabel wird.14
Arte Spezial dazu: Arte Spezial Plastikmüll15
Daneben werden bei den bisherigen Recyclingverfahren von Glas, Papier und Kunststoffen immer noch zusätzliche Stoffe wie Wasser, Sand, Reinigungsmittel, Chemikalien usw. benötigt. Zudem braucht der Prozess natürlich Energie. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Eine Zukunft mit weniger Plastikmüll?

Da die Herstellung von Plastik momentan hauptsächlich mit fossilem Erdöl und Erdgas geschieht, müssen in Zukunft andere Ressourcen her. Biologisch abbaubare Tüten aus Mais oder Zuckerrohr gibt es bereits, aber die Ökobilanz ist da wohl eher vernichtend, weil einige Tüten zu 30% aus abbaubaren Inhalten und zu 70% aus herkömmlichem Plastik bestehen. Die Wiederaufbereitung ist noch teurer, als beim normalen Plastik. Auch Tüten aus nachwachsenden Rohstoffen sind so wie sie momentan existieren, noch nicht ökologisch vertretbar. (Siehe 4)

Was können wir tun, was können wir erwarten?

Für uns selbst gibt es die Möglichkeit mit Stoffbeuteln einkaufen zu gehen, Märkte zu nutzen, die unverpacktes Gemüse und andere Lebensmittel verkaufen, keinen Coffee to Go zu konsumieren, außer mit eigenem Becher, Glasflaschen und Glasbehälter nutzen und den Müll zu trennen. Auch eine Beteiligung an der Müllbeseitigung in der eigenen Stadt, Gemeinde, am Meer, an den sogenannten Müllaufräumaktionen oder Umwelttagen, kann nicht schaden.

Im industriellen Bereich gibt es gute Ansätze, die allerdings durch ihre kleine Reichweite und hohe Kosten für einen weltweiten Einsatz bisher nicht in Frage kommen. Vielleicht ist das nur eine Frage der Zeit, aber wenn sich nicht schnell etwas ändert, hat unser Meer kaum noch eine Chance, sich zu erholen. Mittlerweile finden Forscher bereits Mikroplastik im Zooplankton, also der eigentlichen Basis der Nahrungskette im Meer.16

Ich kann den Film „Plastik über alles” (addicted to plastic) von Ian Connacher nur empfehlen. Darin gibt es in den letzten 20 Minuten einige Hersteller, die Alternativen zum Plastik und zum Plastikrecyceln liefern.
Vielleicht gibt es in Zukunft eine einheitliche Herstellung von Plastik oder Plastik, das ohne schädliche Additive auskommt und so besser recycelt werden kann. Oder Alternativen zu Plastik, die nicht auf Monokulturen wie Mais basieren und tatsächlich eine gute Ökobilanz besitzen. 
 
Wir müssen kein Leben ohne Plastik führen, wenn wir Verfahren entwickeln, die ein besseres Recycling inklusive guter Ökobilanz, Energieeffienz und Nachhaltigkeit liefern.
Es gibt einige Menschen, die den Selbstversuch „Leben ohne Plastik” bereits durchführen, wie zum Beispiel in diesem Blog.17
Es schadet sicher nicht, im eigenen Leben aufzuräumen und unnötiges Plastik zu entfernen und in Zukunft zu vermeiden. Wenn ich mich in meiner Wohnung so umsehe, gibt es da einiges an Aufräumbedarf ;).

Ideen? Ja bitte!

Linkliste

1http://www.unep.org/ecosystemmanagement/water/regionalseas40/FactsFigures/tabid/132271/Default.aspx
2http://5gyres.org/media/Moore_2001_plastic_in_North_Pacific_Gyre.pdf
3http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/werkstoffe/kunststoff/index.jsp
4http://www.duh.de/3711.html
5http://www.umweltlexikon-online.de/RUBwerkstoffmaterialsubstanz/Kunststoffe.php
6http://www.technikatlas.de/~tb4/recycling.htm
7http://www.umweltlexikon-online.de/RUBwerkstoffmaterialsubstanz/Polyethylen.php
8http://www.oceanhealthindex.org/News/Microplastics
9http://education.nationalgeographic.com/education/encyclopedia/great-pacific-garbage-patch/?ar_a=1
10http://earthsky.org/earth/angelicque-white-a-garbage-soup-not-a-garbage-patch-in-earths-oceans
11http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2577
12http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/01/2014-01-22-muell-trennen-lohnt-sich.html
13http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/13199-schlechtes-klima-fuer-plastik-recycling
14http://www.recyclingportal.eu/pdf/Kunststoffabfaelle_15042011.pdf
15http://future.arte.tv/de/plastikmuell
16http://www.sciencedaily.com/releases/2013/12/131203091457.htm
17>http://leben-ohne-plastik.blogspot.de/