Donnerstag, 30. Januar 2014

Tue Gutes und rede darüber


Tue Gutes und rede darüber

Jeder tut es, manche öfter, andere nur ab und zu. Wir tun etwas Gutes. Sei es einer lieben Freundin oder einem lieben Freund, der Familie, dem Partner…
Seltener einem Fremden, öfter anonym.
Man kann immer mehr tun, ohne zu viel Geld zu lassen.
Vielleicht mal wieder einen Brief schreiben oder jemanden anrufen.
Beim Dreitausenddrölfsten Umzug helfen, auch wenn man müde ist.
Es muss nicht viel sein, es muss auch nicht jeden Tag sein.
Aber ab und zu dürfen wir gerne ein bisschen oder ein bisschen mehr von unserem Wohlstand, unserer Liebe, unserem guten Willen abgeben.
Das soll sogar auch glücklich machen.

Ich will euch heute drei Projekte und Aktionen vorstellen, die ich unterstützenswert und interessant finde.


Einige von euch benutzen Google, um Dinge im Netz zu finden. Andere verwenden vielleicht Yahoo oder Bing.
Wer mit seiner täglichen Online-Recherche oder der regelmäßigen Suche nach Dingen nicht immer nur Google Geld in den Rachen werfen will, der kann das mit der Duckduckgo-Suchmaschine tun.
Vor allem der selten vorhandene Datenschutz und die personalisierte Werbung gehen vielen bei Google und co auf den Zeiger. Duckduckgo wurde so entwickelt, dass ein größtmöglicher Datenschutz bei den Suchanfragen vorhanden ist. Unter anderem IP-Adresse, Suchhistory werden bei Duckduckgo nicht gespeichert oder an die gesuchten Seiten weitergeleitet. Darüber hinaus wird einiges an Werbung unter den Suchergebnissen herausgefiltert, vor allem dadurch, dass Duckduckgo Suchanfragen quasi anonymisiert, sich nicht merkt, wer wann was wo gesucht hat. Für Spielkinder gibt es noch Zusätze, wie spezialisierte Suchanfragemöglichkeiten/Plug-ins. Zum Beispiel etwas in Morsecode umwandeln oder wie viel Eisen ist in meinem Gemüse berechnen. Finanziert wird das Ganze ebenfalls über Werbung, in Zusammenarbeit mit Yahoo und den so genannten gesponsorten Werbe-Links. Duckduckgo erhält eine Provision, wenn über Links von Duckduckgo bei Amazon oder Ebay etwas gekauft wird.
Wenn es also "nur" um die Suche nach Dingen ohne Ausspähung der Suchmaschine geht, kann man Duckduckgo mit einem Klick zum Browser z.B. Firefox hinzufügen.

Eine weitere Alternative zu Google ist Ecosia. Diese unterstützt in Kooperation mit Bing und Yahoo durch Einnahmen über Werbelinks Regenwaldschutzprojekte der Nature Conservacy. Nebenbei wollen die Macher die CO2-Emmissionen der Suchanfragen neutralisieren. Das versuchen sie mit Hilfe von entsprechenden Spenden an Myclimate-Projekte. Man kann hier natürlich gegenhalten, dass es sinnvoller sei direkt Projekte zu unterstützen, anstatt dies über Suchanfragen oder genauer Werbelinks zu tätigen. Andererseits ist ecosia ein Ansatz, auch mit Hilfe von Suchanfragen einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Vielleicht macht ihr euch selbst ein Bild :).

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Ein Projekt, eine weltweite Community, dir mir selbst am Herzen liegt, ist das it gets better Projekt.
Es ist ein mittlerweile weltumspannendes Netzwerk, das schwulen, lesbischen, bisexuellen, transsexuellen, transgender Jugendlichen und Erwachsenen Unterstützung, Hilfe und Zusammenhalt bietet, besonders in Bezug auf Mobbing, Gewalt und weiteren Diskriminierungen.
Inhalte sind meistens Videobotschaften, die über Youtube und co und eigene Homepages verbreitet werden, um einander zu unterstützen oder die eigene Geschichte zu erzählen.
Angefangen hat es mit einem Video des Kolumnisten und Autoren Dan Savage in den USA. Nach einer Reihe von Selbstmorden von Studenten und Schülern nach Anfeindungen, Mobbing und Gewalt, meist bezogen auf die eigene Sexualität, veröffentliche Savage ein Video mit seinem Partner Terry Miller, um Kindern und Heranwachsenden zu zeigen, „dass es besser wird“, dass das Leben weitergeht, dass man Menschen in seinem Leben findet, die einen verstehen und so akzeptieren, wie man ist.
Mithelfen kann jeder, mit einem Video, mit der Verbreitung der Videos, mit Spenden oder einfach der Botschaft, dass das Leben nicht immer ein ewiger Kampf bleibt. Dass man Menschen findet, die einen so lieben, wie man ist, ohne wenn und aber.
Vielleicht kennt ihr selbst Erlebnisse aus der eigenen Schulzeit oder von Freunden, die neben dem Schulstress auch noch gemobbt, ausgegrenzt, verprügelt oder gehänselt worden sind. „Schwuchtel“ oder „Kampflesbe“ sind leider keine seltenen Schimpfwörter auf deutschen Schulhöfen. (Und leider auch immer noch im allgemeinen Sprachgebrauch vieler, die sich selbst gar nicht als homophob empfinden…)
Aber es wird besser.
Neben Statements gibt es aber auch Songs, Gruppendiskussionen und viele Anlaufstellen.
Leider scheint die deutsche Kooperation mit der amerikanischen „Mutter“ irgendwie gescheitert zu sein, dafür gibt es aber schweizerische und österreichische Seiten, falls ihr lieber ‚regionaler’ nach Aktionen schauen wollt.

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3. Handys recyceln

Bitkom (Branchenverband der deutschen Informationswirtschaft, Telekommunikation und neuen Medien) spricht von über 100 Millionen Althandys in Deutschland, die nicht genutzt werden. Fast jeder von uns hat so ein altes Ding irgendwo rumliegen.
Dabei enthält ein Handy wertvolle Rohstoffe, wie zum Beispiel Kupfer, Tantal (aus Coltan), Kobalt oder seltene Erden. Einiges, was davon im Handy verbraten wurde, kann man recyceln, anderes nicht so gut.
Die Herstellung eines Handys ist global, die Probleme ebenfalls (z.B. Kinderarbeit in den Minen in der DR Kongo, gesundheitsschädigende Lebensbedingungen… Erinnert euch an meinen Sambia-Eintrag (Minenproblematik), da kommt zum Beispiel auch sehr viel Coltan her.)
Wer also keinen Bock mehr auf sein altes Handy hat, muss es nicht verstauben lassen oder gar wegwerfen, viele Hersteller nehmen Handys kostenlos zurück, einige geben Geld dafür, aber man kann damit auch gezielt Projekte unterstützen.

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Als erstes hätten wir da zum Beispiel die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V.. Dieser Verein unterstützt Projekte im Kongo, in dem der Berggorilla (noch) sein zu Hause hat. Coltanabbau, für zum Beispiel Handyproduktion, führt auch zur Verkleinerung seines Lebensraumes und zum Aussterben des „sanften Riesen“. Wer sein Handy spendet, hilft dem Verein bei dem Versuch, den Lebensraum und das Leben des Gorillas zu retten.
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Wer lieber Menschen helfen möchte, der kann dies mit seinem alten Handy bei der Ruanda-Stiftung in Zusammenarbeit mit Zonzoo GmbH (früher Greener Solutions) tun.
Die Ruandastiftung will mit ihren Projekten hauptsächlich die Lebensbedingungen von Kindern in Ruanda verbessern. Zonzoo nimmt auch Handys gegen Geld an, ein Teil davon geht an Hilfsorganisationen, eine genaue Auflistung konnte ich allerdings nicht finden.
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Eine Alternative bleibt noch das fairphone, das sich zum Auftrag gemacht hat, Handys herzustellen, die unter fairen und umweltschonenden Bedingungen entstehen. Die ersten 25.000 Exemplare sind schon vorbestellt/ausverkauft, bei größerer Nachfrage gibt es vielleicht doch noch eine weitere Auflage.
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Aber ihr könnt natürlich auch immer lokal in eurer Stadt oder Gemeinde schauen, oft gibt es Handy-Sammelaktionen für bestimmte Zwecke vor Ort. Vielleicht auch für weitere Geräte wie Laptops oder Kameras.
Für die Aktion "Spenden statt wegwerfen" gibt es für Berlin zumindest eine nette Übersicht: http://www.bsr.de/9406.html
In Hamburg nimmt der Verein "Computer Spende Hamburg" alte und kaputte PCs an, um sie wieder herzustellen und an Bedürftige zu verteilen. http://www.computerspendehamburg.de/home.html


Ich hoffe, dass etwas interessantes für euch dabei war. Es gibt sicherlich noch viel mehr Projekte, die ich toll und interessant finde; diese drei sollten aber fürs erste genügen.
Vielleicht habt ihr selbst noch einige Vorschläge, immer her damit!



Linkliste

http://www.getchanged.net  (Fairtrade-Klamotten-Shops finden)
http://www.storch-heinar.de/ (Mit Humor gegen Rechts!)
http://www.fairphone.com/   (Ein faires Handy)
http://www.itgetsbetter.org (Ein Netzwerk gegen Homophobie & co)
https://www.duckduckgo.com  (Eine Suchmaschine, die Datenschutz betreibt)


2 Kommentare:

  1. Von "It gets better" hatte ich sogar schonmal gehoert und diese Handysache, werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen. Hab noch einige aeltere Modelle hier rumliegen. Mein Galaxy Ace kannst du uebrigens fuer 50 Euro haben, wenn du magst :)

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  2. Super! Auf das Handy komm ich zurück! Muss erstmal den Vertrag nochmal anschauen, aber das wird klappen, denke ich. :)

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